Kein Zugang gleich keine Partizipation
Eine kurze Erläuterung dazu, wie sich meine Beziehung zur Umwelt durch Outdoor-Aktivitäten geformt hat. Ich bin in einem weißen Umfeld mit weißen Eltern großgeworden, die unter anderem Outdoor-Aktivitäten in ihrer Freizeit und Ferien nachgegangen sind. Hierdurch erlangte ich einen Zugang und konnte auch die Freude an Outdoor-Aktivitäten in den letzten Jahren weiterentwickeln, besonders indem ich viele Solo-Wandertrips unternommen habe. Ja, mir ist relativ schnell aufgefallen, dass ich hauptsächlich auf den Wanderwegen weißen Menschen begegne, musternde Blicke entgegengebracht werden und mir teilweise übergriffige Fragen gestellt werden.
Doch der eigentliche Lernprozess in mir wurde durch die Gespräche mit meinen BIPoC-Freund:innen angestoßen, während ich meine begeisterten Geschichten von den Wandertrips erzählte. Schnell wurde deutlich, dass Partizipation von BIPoC Freund:innen und auch Anderen im Outdoorbereich von Zugängen und Repräsentation abhängig ist.
Rassifizierung und Repräsentation können auch hier nicht als passive Prozesse betrachtet werden. Sie determinieren hier, wer an Outdoor-Aktivitäten teilnimmt und wer nicht; wer gehört wird in Outdoor Narrativen und wer nicht. Dies beeinflusst den Naturraum und determiniert wie Institutionen, die Bezug hierauf nehmen, konstruiert sind. Inklusion liegt hier außen vor, bzw. wurde es bisher im Zusammenhang mit Outdoor noch nicht tiefgreifend thematisiert.
Exklusion wird aufrechterhalten. Weiterhin wird uns vorgegeben, wie wir uns auf die Umwelt zu beziehen haben. Oder um es noch viel deutlicher auszudrücken: Unsere Partizipation im Outdoor ist nicht vorgesehen. Indem unsere Erfahrungen im Bezug auf Outdoor-Aktivitäten exkludiert werden, wird unsere Nicht-Sichtbarkeiten in allen Räumen legitimiert, die darüber informieren, formen und kontrollieren. Das bestimmt unser Wissen über die Natur und mit ihr zu interagieren.
Repräsentation und Storytelling legen Bausteine zur Partizipation
Die Geschichten, die wir über uns erzählen, über andere und die Orte, an die wir uns begeben, können einen Rahmen für das Erleben und Erfahren der Welt schaffen. Sie können zu einem Verständnis darüber beitragen, wie Geschichten mit den größeren gesellschaftlichen, historischen und politischen Prozessen zusammenhängen. So formulierte es die kanadische Anthropologin Julie Cruikshank in „The Social Life of Stories”.
Umso wichtiger sind unsere Bemühungen, Respekt zu erzeugen für diejenigen, die ausgeschlossen sind und für aktive Partizipation und Vernetzung zu inspirieren, unsere Geschichten weiterzugeben und zu den Erfahrungen einzuladen. Outdoor kann inklusiver werden durch community-building. Dies passiert schon verstärkt in den sozialen Medien durch #diversifyoutdoors.
Wie Toni Morrison es präzise es ausdrückte im Buch „What Moves at the Margins“
“Die Aufgabe ist eine kritische für jede Schwarze Person, oder Person die sich zu einer marginalisierten Gruppe dazugehörig fühlt, historisch gesehen sind wir selten dazu eingeladen worden zu partizipieren in den Diskursen, selbst wenn wir das Thema des Diskurses WIR SELBST WAREN“.