Demonstrierende fordern: Gerechtigkeit für Mouhamed Dramé und für alle anderen Opfer von Polizeigewalt
Der 16-Jährige Mouhamed Dramé aus dem Senegal ist bei einem Polizeieinsatz in Dortmund durch Schüsse eines Polizisten getötet worden. Als Reaktion haben rund 2.000 Menschen am 19.11 in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. Sie riefen Parolen wie „Justice for Mouhamed“ oder „Es gibt 1000 Mouhameds – Sie verdienen Gerechtigkeit“.
Die Demonstrierenden fordern, dass der Fall Mouhamed Dramé aufgeklärt und die Verantwortlichen angeklagt werden. Die Demonstration war nicht nur für Mouhamed, denn der 16-Jährige sei kein Einzelfall.
Dramés Bild war überall auf Plakaten und Bannern zu sehen, aber auch die Gesichter anderer Todesopfer, die bei Polizeieinsätzen gestorben sind. Zum Beispiel Oury Jalloh, der im Polizeirevier Dessau verbrannte oder Adel B., der bei einem Polizeieinsatz in Essen erschossen wurde. Diese und weitere Fälle seien niemals vollständig aufgeklärt worden, so äußerten sich viele Demonstrierende.
Mir ist eine Szene auf der Demonstration besonders aufgefallen. Als die Demonstrierenden vor der Polizeiwache in der Dortmunder Nordstadt angekommen sind, skandierten sie: “Blut, Blut, Blut klebt an euren Händen“. Eine Polizistin, die direkt gegenüberstand, fing an zu weinen. Möglicherweise, weil sie Dramés Tod bedauerte. Ein wütender Demonstrant sagte daraufhin in ihre Richtung: „Wir brauchen keine Reue, wir brauchen Veränderung, nie wieder ein Mouhamed Dramé.“